Das Antifa Café am 25. September: Die extreme Rechte im Kampfsport – Netzwerke, Events und Akteure

Bild von der Homepage des KDN

Das Thema Kampfsport erlebt in den letzten Jahren eine zunehmende Bedeutung innerhalb der neonazistischen Szene. Dies heißt nicht nur, dass in den eigenen Reihen verschiedene Kampfsportdisziplinen trainiert werden, sondern auch, dass sich europaweit extrem rechte Kampfsportveranstaltungen etabliert haben, bei denen Neonazis aus den diversen Ländern zusammen kommen, „um sich mit ihren weißen Brüdern zu messen“. Es geht aber um weit mehr als um Sport, denn letztendlich steht im neonazistischen Verständnis von „Kampf“ immer die Existenz der eigenen „Nation“ und des eigenen „Volkes“ im Vordergrund.

In dem Vortrag wird das international agierende militante Netzwerk des NS-Kampfsports beleuchtet, die Entwicklung der neonazistischen Kampfsport-Szene anhand des „Kampfes der Nibelungen“ nachgezeichnet und ein Überblick über relevante Strukturen, Marken und Labels gegeben.

Tresen wie immer ab 18:30 Uhr, Vortrag ab 19 Uhr
anschliessend veganes Essen gegen Spende

Ort: Soziales Zentrum Bochum, Josephstraße 2. 44791 Bochum

Die braune Saat – Neonazismus und Rassismus in der DDR. Ursachen und Folgen

Bis zum Untergang der DDR wurden neonazistische, rassistische und antisemitische Propaganda- und Gewalttaten offiziell als ein Staatsgeheimnis behandelt und über das Ende der DDR hinaus bis in die Gegenwart verleugnet und verdrängt. Etwa 7.000 neonazistische Angriffe bilden numerisch das Hauptgewicht in diesem Spektrum des Grauens, während der Anteil der rassistischen Angriffe bei etwa 725 Vorfällen liegt. Hier sind die Angriffe auf afrikanische, muslimische und kubanische Arbeiter von Bedeutung, da sie das Gros der Opfer darstellen. Der Anteil antisemitischer Angriffe liegt bei etwa 900 und davon sind etwa 145 Schändungen jüdischer Friedhöfe und Gräber.
Ab den 1960er Jahren haben in über 110 Städten und Gemeinden etwa 200 Pogrome bzw. pogromartige Angriffe von Neonazis stattgefunden. Ab den 1970er Jahren gab es über 30 rassistische Angriffe auf Wohnheime von ausländischen Arbeitern, wobei der Anfang ein Wohnheim in Erfurt 1975 war und diese Reihe endete in der DDR im August 1990 als in Trebbin (Bezirk Potsdam) ein Wohnheim für Mosambikaner von etwa 30 Neonazis angegriffen wurde. Die Straftaten haben in etwa 400 Städten und Gemeinden stattgefunden und sie sind ein Ausdruck der in allen Bezirken der DDR aktiven rechten Bewegung, deren organisatorische Zentren über 100 neonazistische Gruppen bildeten.
SED, besonders ihre Führung, nahm die Rechten in der DDR bis Anfang 1988 kaum wahr und sie war dann auch nicht mehr in der Lage entscheidend dagegen vorzugehen. Als ab dem Sommer 1989 Tausende gegen die SED auf Straßen und Plätzen demonstrierten, bildeten dabei die verschiedenen Gruppen der rechten Bewegung ihren, auch gewalttätigen Anteil, am Zusammenbruch der SED-Diktatur. Bei der Wahl am 18. März 1990 zur Volkskammer erzielte die in der „Allianz für Deutschland“ (AfD) zusammengefasste parlamentarische Rechte, mit knapp 50 Prozent die meisten Stimmen und konnte, zusammen mit der SPD und den Liberalen, die Regierung stellen.
Seit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten haben nach Angaben des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) mehrere hunderttausend rechte Propaganda- und Gewaltstraftaten stattgefunden und nach meinen Recherchen gab es in diesem Zeitraum über 370 Tote und tausende Verletzte und der Anteil der Täter stammt überproportional (4:1), d. h. gemessen an der Zahl der Einwohner, aus den neuen Ländern im Osten. Diese Struktur lässt sich ebenfalls in Berlin feststellen, wenn man die Berliner Bezirke im Osten und im Westen vergleicht. Fälschlicherweise wurde behauptet, diese Entwicklung wäre ausschließlich den ökonomischen, sozialen und politischen Verwerfungen seit dem Vereinigungsprozess geschuldet.
Eine Studie der Universität Leipzig zum Autoritarismus in der Bundesrepublik vom Herbst 2018 kommt zu dem besorgniserregenden Ergebnis, dass etwa 40 Prozent der Befragten ihre Bereitschaft erklärten, ein autoritäres System zu unterstützen. Fast jeder Zweite im Osten und knapp jeder Dritte im Westen erklärt explizit, dass Deutschland in gefährlichem Maße „überfremdet“ sei. Die Hälfte der Befragten fühlt sich durch die Anwesenheit von Muslimen „Fremd im eigenen Land“.
In beiden deutschen Staaten gab es Neonazismus, Rassismus und Antisemitismus, die die historischen Voraussetzungen dafür sind, dass es zu den brandgefährlichen gesellschaftspolitischen Verhältnissen der Gegenwart kommen konnte.

Beginn am 12.06.19 um 19 Uhr, Tresen ab 18:30 Uhr
Ort: soziales Zentrum, Josephstrasse 2, Bochum

Anschliessend wie immer veganes Essen gegen Spende

Das Antifa Café im März: Die »Identitäre Bewegung« in Bochum

Die »Identitäre Bewegung« (IB) konnte in den vergangenen Jahren durch spektakuläre Aktionen auf sich aufmerksam machen. Dabei stellte sie sich als eine junge, dynamische und moderne Jugendbewegung dar und konnte so junge Menschen für sich gewinnen. Auch in Bochum etablierte sich eine Ortsgruppe, die zumindest in der Lage gewesen ist viele kleine Aktionen durchzuführen.

Diese Selbstdarstellung konnte jedoch nur relativ kurze Zeit den extrem rechten und autoritären Charakter dieser angeblichen »Jugendbewegung« der »Neuen Rechten« verschleiern. Parallel entwickelte sich antifaschistischer Widerstand, der gegen die öffentlichen Raumnahmen der Identitären opponierte und mit einer zunehmenden Aufklärungsarbeit sank deren Aktionslevel erheblich. In der Konsequenz haben sich im Ruhrgebiet mittlerweile mehrere Ortsgruppen der IB zu der neuen Gruppe »Defend Ruhrgebiet« zusammengeschlossen.

Bei der Veranstaltung werden wir uns mit den aktuellen Entwicklungen der Identitären im Ruhrgebiet und speziell in Bochum beschäftigen. Zusätzlich werden die Netzwerke der IB beleuchtet und ihr menschenverachtendes Weltbild dargestellt. Nicht zuletzt sollen dabei Möglichkeiten antifaschistischer Gegenwehr mit dem Publikum diskutiert werden.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, sexistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Vortrag am 27. März um 19 Uhr, Tresen ab 18:30 Uhr

Anschliessend wie immer veganes Essen gegen Spende

Das Antifa Café im Februar: Nur Einzelfälle? Rechte Netzwerke in der Bundeswehr.

Rechte Netzwerke gebe es in der Bundeswehr nicht - heißt es. Das ist kaum glaubwürdig angesichts der ganzen Reihe von Vorfällen in den letzten Jahren, bei denen Soldaten mit neonazistischen Handlungen aufgefallen sind. Die Bundeswehr und der MAD leugnen beharrlich die Ausmaße rechter und neonazistischer Tendenzen in der Truppe. Indem sie verschleiern und vertuschen riskieren sie, dass Neonazis bei der Bundeswehr Waffen, Munition und militärische Fähigkeiten sammeln und für Gewalttaten und Anschläge nutzen. 

Auch als die TAZ unlängst ein rechtes Netzwerk in der Bundeswehr um den KSK Soldaten André S. mit dem Decknamen Hannibal aufgedeckt hat, blieb der öffentliche Aufschrei aus. 

Wie gefährlich sind die Netzwerke Nordkreuz und Südkreuz? Wie ist die Rolle des militärischen Abschirmdienstes? Warum interessiert es offenbar niemanden, wenn rechte Prepper in der Bundeswehr Terrorpläne schmieden?

Martina Renner ist antifaschistische Sprecherin der Fraktion „Die Linke“ im Bundestag und Obfrau des parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Anschlag auf dem Breitscheidplatz. Sie beschäftigt sich intensiv mit rechten Netzwerken in Bundeswehr und Polizei. Am 27.02.2019 wird sie zu diesem Thema im Rahmen des offenen Antifa-Café vortragen.

Beginn am 27.02.19 um 19 Uhr, Tresen ab 18:30 Uhr

Ort: soziales Zentrum, Josephstrasse 2, Bochum

Anschliessend wie immer veganes Essen gegen Spende


Stammtischkämpfer*innen-Seminar von Aufstehen gegen Rassismus

Aufstehen gegen Rassismus

Am 28.03. findet im Rahmen des Antifa Cafés ein Seminar mit Aufstehen gegen Rassimus statt: Ihr kennt es vielleicht alle: Im Alltag an der Uni, in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Familie fallen rassistische Sprüche, die uns die Sprache verschlagen. Später ärgern wir uns über unsere Hilflosigkeit.

Die Initiative „Aufstehen gegen Rassismus“ bietet Seminare mit aktivem Argumentationstraining an, um Alltagsrassismus besser zu begegnen.

Am 28.03.2018 findet im Rahmen des offenen Antifa-Cafe´ ein 90 minütiges Einstiegs-Seminar im Sozialen Zentrum (Josephsstr. 2) statt. Das Café öffnet ab 18:30 Uhr. Das Seminar beginnt um 19:00 Uhr.

Anschließend gibt es wie immer leckeres veganes Essen gegen Spende.

Offenes Antifa Café Bochum in Zusammenarbeit mit Freiraum e.V.

Vortrag am 24.01.2018: Antiziganismus-Gestern und Heute

In der Veranstaltung sollen zunächst die aktuelle Erscheinungsformen, die sich gegen Roma, bzw. sogenannte „Zigeuner*innen“ richtende Ausgrenzungsstrategien in den Blick genommen werden.

Einen weiteren Schwerpunkt des Vortrages bildet die Darstellung der historischen Diskriminierung von „Zigeuner*innen“ in Deutschland -besonderer Focus hierbei auf Bochum und Wattenscheid- beginnend  im 15. Jahrhundert bis hin zur NS-Verfolgungspraxis.

Desweiteren sollen Parallelen und Unterschiede von antiziganistischen und antisemitischen Projektionen dargestellt werden.

Offenes Antifa Café Bochum und Freiraum e.V.

Mittwoch, den 24.01.2018, ab 18:30 Uhr im Sozialen Zentrum Bochum, Josephstr.2

Nach Vortrag und Diskussion gibt es vegane Küche für alle.

Antifa Café am 13.12.: Die »Identitäre Bewegung« Zwischen Social Media Hype und Jugendbewegung der Neuen Rechten

Die »Identitäre Bewegung« ist die jüngste subkulturelle Jugendszene der extremen Rechten in Deutschland. Sie hat im vergangenen Jahr den Sprung aus den Sozialen Netzwerken auf die »Straße« geschafft und ist zunehmend über öffentlich wahrnehmbare Aktionen präsent. Mit ihrem modernen und aktionistischen Auftreten sowie einer zeitgemäßen Sprache gelingt es ihr, völkischen Nationalismus wie Rassismus stilistisch hip zu verpacken und Jugendliche wie junge Erwachsene anzusprechen.
Auch in Bochum hat sich eine lokale Gruppe der »Identitären Bewegung« gebildet, die versucht, ihre extrem rechte Ideologie zu verbreiten. Immer wieder tauchen Aufkleber, Plakate, Flugblätter und Transparente der Gruppe an der Uni und in der Stadt auf.

Bei der Veranstaltung werden wir einen Blick auf die »Identitäre Bewegung«, ihre Handlungsfelder und Aktionsformen werfen. Wir werden schauen, welche menschenverachtenden Weltbilder diese Bewegung vertritt und in welcher Sprache sie diese verpackt. Und was unterscheidet »Identitäre Bewegung« und Neue Rechte eigentlich von anderen Gruppen der extremen Rechten? Natürlich wird es auch Raum für Austausch und Diskussion geben.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

 

Beginn wie gewohnt um 18:30 Uhr im Sozialen Zentrum Bochum mit anschließender Küfa.

Offenes Antifa Café Bochum

Die AfD als Akteur im Rechtsruck: Vom Parteitag zum Bundestagswahlkampf – NIKA (NRW) Mobivortrag zu den Protesten gegen den AfD-Bundesparteitag

Wir freuen uns, euch am Mittwoch, den 12.04. einen Mobivortrag der NIKA-Kampagne NRW, zu der sich auch Bochumer Antifa-Gruppen zählen, präsentieren zu können.

Folgend der Ankündigungstext der Kampagne:

Der bundesdeutsche Rechtsruck lässt sich nicht denken ohne dessen dominantesten Ausdruck und wortmächtigste Stichwortgeberin: Die autoritäre, völkische Partei AfD. Diese dient momentan einer Koalition aus unterschiedlichsten rechten Kräften sowohl als Plattform, ihre Vorstellungen in einer für den bürgerlichen Diskurs legitimen Form zu äußern, als auch alsVertretung ihrer Interessen in den Parlamenten.

Wer nicht möchte, dass der AfD ein ähnlicher Erfolg wie Donald Trump oder der österreichischen FPÖ beschieden ist, sollte einen grundlegenden Fehler nicht machen: Es ist nicht MIT der AfD zu reden, sondern ÜBER sie. Unsere Argumente richten sich nicht an die überzeugten Brandstifter*innen, die das in der Bevölkerung vorhandene autoritäre Ressentiment kanalisieren, artikulieren und legitimieren. Sie richten sich an die, die die rassistische, sexistische Propaganda der AfD nicht mehr ertragen wollen und das Gefühl haben, deren Aufstieg hilflos zuzusehen.

Das Widerstand gegen die AfD sinnvoll ist, und der Versuch der bürgerlichen Gesellschaft, ihr aufAugenhöhe zu begegnen, lediglich zu ihrer Legitimation und damit ihrer weiteren Konsolidierung führt, zeigen die letzten Monate eindrucksvoll. Bereits die Androhung breiter Proteste mit dem Ziel den Parteitag zu verhindern, hat ihren stetigen Siegeszug in den Umfragen gedämpft und die heftigen internen Machtkämpfe wieder aufscheinen lassen.

Die AfD zu bekämpfen, heißt, ihr konsequent den Raum für ihre autoritäre Propaganda streitig zu machen. Die AfD lebt von ihrer Legitimation, eine Partei wie jede andere zu sein. Zu dieser Legitimation ist der Landtagswahlkampf in NRW ein wichtiger Schritt. Es ist an uns, klar zu stellen, dass Rassismus, Nationalismus und Sexismus der AfD niemals akzeptable Positionen sind, egal wie viele Wähler*innen sie unterstützen.

Ein Widerspruch gegen die AfD und ihren völkischen Schwachsinn bedeutet daher aber eben bedingt durch seine inhaltliche und analytische Kritik nicht, dass er nur als Debattenbeitrag dargereicht wird, sondern muss zwingend die Form haben, welche wir ihm geben: Das Verhindern des Parteitages der AfD mit allen notwendigen Mitteln!
In diesem Vortrag möchten wir euch über den Werdegang der AfD im vergangenen Jahr informieren. Wir möchten zeigen, wie sie sich zu der gesellschaftlichen Situation der breiten autoritären Formierung, die allgemein als „Rechtsruck“ bezeichnet wird, verhalten hat.

Nach dem inhaltlichen Teil möchten wir euch vorstellen, was wir der AfD für ihre Zukunft wünschen, und was wir planen, um den Bundesparteitag in Köln am 22.04.17 zum Desaster zu machen. Außerdem werden wir Mobi-Material für euch dabei haben.

12.04. ab 18:30h, Vortrag ab 19 Uhr. Danach VoKü gegen Spende im SZ Bochum.